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MSI MPG A850G PCIE5 ATX 3 Netzteil im Test (9/9)

Zusammenfassung

Viele unserer Leser haben uns gefragt ob sich das MSI MPG A850G PCIE5 genauso gut schlägt wie das bereits getestete MSI MPG A1000G PCIE5. Die Antwort lautet Ja, denn die beiden Netzteile verhalten sich bis auf ihre maximale Leistung und unterschiede im kleinen sehr ähnlich.

In der Effizienz wir solides Gold Niveau abgeliefert und bei sowohl auf 115 als auch 230V. Im Bereich über 50% Last und 115V Eingangsspannung reicht es aber auch nicht darüber hinaus. Bei 230 V steht das Netzteil etwas besser da, kommt aber nicht an die besten Gold Netzteile heran, die sich quasi knapp unter Platinum-Level schieben. Die Unterschiede sind hier allerdings nicht groß.

Ein Nachteil des MSI Modells in Sachen Effizienz ist bei besonders niedrigen Lasten zu finden. Es implementiert noch nicht die neue ATX 2% Regel und erreicht dort nur 61% Effizienz. Daraus ergibt sich leider, dass die Effizienz unter 100W, also in dem Bereich wo PCs gerne Idle, nicht immer optimal ausfällt.  Das Betrifft insbesondere den Bereich unterhalb von 30 Watt. Wer einen PC betreibt, der im Idle darüber liegt, ist aber davon natürlich nicht betroffen, denn so ab 50 Watt Belastung sieht die Effizienz wieder ganz OK aus.

Die Holduptime liegt noch einmal deutlich unter der 1000 Watt Version und kommt bei uns nur auf 12,6 ms. Tatsächlich wurde dieser Wert in der neuen ATX 3.1 Spec auch gesenkt, da der praktische Nztzen gering ist. Durch die Senkung der Zeit fällt beim 850 Watt Modell auch das unschöne "Flackern" der Spannung kurz  vor dem Abschalten des Netzteils weg , das beim 1000 Watt Modell zu sehen war. Die übrigen Timings machen eine gute Figur, was mit dem Support für die neusten Energiesparmodi einhergeht.

Bei der Spannungsregulation (Spannungsdrop) schlägt sich das Netzteil gut mit 0,5% -1,3% bei der 12V Spannung und bis 1,3% bei den Nebenspannungen. Auch hier gibt es nur minimale Unterschiede zwischen den Verschiedenen Leistungsklassen.

Beim Ripple und Noise Test schneidet das Netzteil gut ab. Die Werte liegen auf der 12V Leitung bei etwa 21-28 mV. Insgesamt fällt auf das die Noise-Werte, also sehr hochfrequente Störungen in dem Netzteil gering ausfallen und bei etwa 10mV oder tiefer liegen. Auf den Nebenspannungen sehen wir sehr gute 15-21 mV. Nur die Standby Leitung hat leichte Störungen und kommt auf 35 mV, die immer noch weit unter den erlaubten 50 mV liegen.

Die Schutzschaltungen arbeiten ebenfalls zuverlässig. Die OPP triggert bei etwa 1100 Watt, also den üblichen 25-30%. Damit schaltet es ziemlich genau 200 Watt früher ab als das 1000 Watt Modell.

Beibt noch die Einschätzung der Lüftersteuerung, ein Punkt der in den meisten Tests im Netzt immer sehr vernachlässigt wird aber für Silent-Enthusiasten unerlässlich ist.

Das Positive zuerst: Hochdrehen, unnötiges aufschaukeln sind beim MSI-Netzteil nicht zu sehen. Der Lüfter startet bei etwa 50% Last. Auch das An-Aus-Problem, das viele Semi-passiv-Netzteile plagt, ist nicht vorhanden. Dafür ist die Hysterese auch hier wieder einmal deutlich länger verzögert. Nach höheren Lasten ab etwa 50% kann der Lüfter bis zu 5 Minuten nachlaufen. Für einen echten "Ultra-Silent-Freak" dürfte das leider zu lang sein. Dafür ist aber niedrige Drehzahl von etwa 400 UPM aber überzeugend und sorgt für einen unserer Meinung nach angenehm leisen betrieb, nur unhörbar ist das Netzteil eben oft nicht.

Maximal sehen wir 1237 UPM, also genauso viel wie bei der 1000 Watt Version. Hier hätten sicherlich auch etwas weniger gereicht. Das Netzteil reagiert wenig aggressiv mit dem Lüfter, und so liegen selbst bei 600-700 Watt oft noch 400 UPM an, was natürlich gerade für Gamer und Co eine interessante Sache ist. Darüber steigt die Drehzahl dann schnell an und das Netzteil wird deutlich hörbar.

Fazit

Man kann bei Netzteilen nicht generell von einer Wattklasse auf die andere schließen, aber beim MSI MPG A850G PCIE5 liegt der Fall klar auf der Hand, dass es sich hier um ein genauso gutes Netzteil handelt, egal ob 850 oder 1000 Watt. Der Unterschied liegt hier eigentlich wirklich nur in der maximalen Leistung und Details wie den verfügbaren Anschlüssen,

Kleine Differenzen in der Holduptime und anderen Messwerten haben in der Praxis hier kaum Einfluss, denn alle relevanten Daten sind bei den Netzteilen in etwa auf gleichem Niveau.

Die Stärken des Netzteils liegen klar in der ATX3 Spezifikation und damit hohen Peak-Last-Festigkeit, der guten Effizienz ab etwa 50 Watt Last, der trotz langer Nachlaufzeiten guten semi-passiven Lüftersteuerung und der sehr geringen Lüfterdrehzahl von gerade einmal 400 UPM bis hin zu gut 600 Watt Last. Das alles kombiniert mit einem Preis von etwa 130 Euro und der vielen MSI Sonderaktionen kann das MSI MPG A850G PCIE5 zu einem echten Schnapper machen, bei dem man fast nicht mehr Nein sagen kann.

Vorteile

  • Gute Effizienz auf Gold-Level
  • Mit MSI-Aktionen wie Cashback oft sehr guter Preis
  • Gute Lüftersteuerung, bis 50% passiv
  • reduzierte Drehzahl gegenüber ATX2 Version, damit leiser.
  • Gute Spannungsregulation
  • Viele Anschlüsse, Gute Kabellängen
  • Nativer 12VHPWR-Anschluss
  • Timings gut
  • Schöne Optik des Gehäuses
  • 10 Jahre Garantie

Nachteile

  • Effizienz unter 10% Last könnte besser sein
  • unter 50 Watt Last eher schlechte Effizienz, da ältere Plattform
  • Holduptime deutlich unter 16 ms (wenig Praxisrelevant)
  • Bei Volllast etwas höhere Geräuschentwicklung.
  • Lange Nachlaufzeit des Lüfters


10.04.24 / rj

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